Beleuchtungskonzept bei Profilstahl Delitzsch

Profilstahl will in Delitzsch wachsen – neues Projekt mit Stadtwerken. Das Unternehmen Profilstahl will in Delitzsch wachsen. Doch dazu muss der Betrieb erstmal in die Moderne geführt werden. Die Stadtwerke helfen dabei und starten in der alten Werkhalle ein Pilotprojekt.

Metallstaub liegt in der Luft, legt sich auf alles. Obwohl seit etwa einem Jahr auch neue Maschinen in der Zieherei laufen, sehen manche Ecken der Werkhalle von Profilstahl Delitzsch in der Eilenburger Chaussee noch immer so aus, als könnte man jederzeit das Filmset für einen Kriegsfilm einrichten. Der Betrieb muss in die Moderne geführt werden.

Firma seit 2017 unter neuer Führung

Dafür zeichnet jetzt nicht nur der neue Geschäftsführer Rolf Lüdenbach – seit Mai 2017 gehört die Profilstahl Delitzsch GmbH zur Firmengruppe der HM-Stahlvertriebs-GmbH aus Baden-Württemberg –verantwortlich. Auch die Stadtwerke Delitzsch (SWD) sind mit im Boot und gehen mit Profilstahl das Muster- und Pilotprojekt eines neuen Beleuchtungskonzepts für Industrie- und Gewerbetreibende an, wollen helfen, das Unternehmen in die Zukunft zu führen. Indem ihm im wahrsten Wortsinn ein Licht aufgeht: Die alten Quecksilberdampfleuchten, echte Energiefresser an der Decke der großen Werkhalle, werden jetzt gegen moderne LED-Strahler ausgetauscht. Die ersten der modernen Leuchten hängen schon, die weiteren ersten 40 Meter der Fabrikhalle werden in den nächsten Tagen ausgestattet. Dabei setzt man auf Regionalität: Sowohl Hersteller als auch Installateur kommen wiederum aus Delitzsch, erläutert Mario Schwan, Vertriebs- und Marketingchef der SWD. Was Profilstahl als Unternehmen im Rahmen dieses sogenannten Contracting-Modells an Energiekosten einspart, wird wiederum als Rate im Rahmen dieses Vertrages gegenfinanziert. „Das Projekt haben wir dieses Jahr ins Leben gerufen“, so Mario Schwan, „vier weitere Delitzscher Firmen wollen sich ebenfalls beteiligen.“ Die Verträge sind geschlossen, die Umsetzung folgt in den nächsten Monaten.

Die rund 20 000 Euro umfassende Investition in moderne Leuchtmittel statt Energiefresser ist bei Weitem nicht alles, was jetzt bei Profilstahl passieren soll. Das Unternehmen mit Kunden aus dem allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau, dem Bereich der Automobilzulieferer und vielen anderen Industriezweigen befindet sich im Wandel.

Wie eine Zeitreise

Erstmal habe man 350 Tonnen Schrott und Müll aus der alten Werkhalle geholt, erinnert sich Rolf Lüdenbach an die Anfänge 2017, die eher wie eine Zeitreise ins Jahr 1987 wirkten. Ein bisschen habe die Zeit still gestanden, ist auch seit der Wende in dem Betrieb mit einer immerhin 75-jährigen Tradition des Blankstahlziehens nicht viel geschehen. Die alte Immobilie ist heute die Außenhaut, unter der sich momentan sehr viel tut. In neue Maschinen und ein neues Bürogebäude mitten in der alten Halle wurde bereits investiert. Kurz- und mittelfristig, so Rolf Lüdenbach, will das Unternehmen einige weitere Millionen in die Hand nehmen, um den Delitzscher Standort endgültig in die Moderne zu führen und wettbewerbsfähig zu machen. „Wir wollen auf jeden Fall am Standort bleiben“, betont der Geschäftsführer.

Das Unternehmen sucht daher auch händeringend nach Personal. 35 Leute arbeiten momentan für Profilstahl Delitzsch, dabei wurde schon aufgestockt – 45 Fachkräfte allerdings bräuchte man derzeit, so der Chef. Auf eine Zahl von 50 bis 60 Mitarbeitern könnte die Firma perspektivisch wachsen. Gesucht werden Maschinen- und Anlagenführer, Werkzeugmacher und Industriemechaniker, Betriebselektriker und Mechatroniker, aber auch Kräfte für die Verwaltung. „Wir bieten einen sichereren Arbeitsplatz“, betont Rolf Lüdenbach. Profilstahl habe auf jeden Fall eine Zukunft, die ersten Schritte in diese Zukunft sind getan.

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